Die Grundwasservorräte der Erde sind endlich. In vielen Regionen der Welt sinken die nutzbaren Wasserreservoirs. Die Folgen für die Menschen weltweit sind dramatisch. Ein interkulturelles Kunstprojekt will auf die regional und weltweit sinkenden Grundwasserspiegel aufmerksam machen: Unter dem Titel „Keine Handbreit Wasser“ werden 100 historische Holz-Paddelboote über den Huy getragen und in einer Ausstellung gezeigt.

Rund 30 dieser Holz-Paddelboote wurden am Samstag, dem 24. Juli, von 80 Freiwilligen über die knapp 15 Kilometer lange Strecke von Halberstadt nach Huy-Neinstedt getragen. Dort werden die Boote in einer leerstehenden Scheue hängend installiert. Die Träger waren Schüler, Studenten, Landwirte, Naturschützer, Ökologen, interessierte Einwohner des Landkreises Harz und Menschen mit Migrationshintergrund.

Die 100 Boote gehören zu einer privaten Sammlung, die für diese Aktion zur Verfügung gestellt wird. Über Jahrzehnte hatte der Architekt Christof Hallegger diese Boote zusammengetragen. Die leerstehende Scheue in Huy-Neinstedt gehört dem Künstler Hans-Hermann Richter.

Im Rahmen der Ausstellung, die am 29. August eröffnet und bis Oktober 2021 in Huy-Neinstedt zu sehen sein wird, sollen mehrere Podiumsgespräche veranstaltet werden. Landwirte, Naturschützer und Ökologen werden auf diesen Veranstaltungen das Thema Wasserknappheit in der Welt und deren Folgen diskutieren. Diese Themen, Ideen und daraus resultierende Anregungen und Arbeiten bilden die Grundlage für die Ausstellung in der Scheune, die laufend ergänzt und erweitert wird.

Das Projekt „Keine Handbreit Wasser“ wurde von der Halberstädter Künstlerin Ilka Leukefeld, die 26 Jahre in London wirkte, in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hülsdell und Hallegger und der LEADER-Region Rund um den Huy entwickelt. Unterstützung erfährt das Projekt durch eine Förderung der Europäischen Union mit Hilfe von LEADER / CLLD und Fördermitteln aus em Europäischen Sozialfonds ESF.

Die Boot-Karawane vom 24. Juli 2021 symbolisiert eine Gemeinschaft, die sich für Umweltschutz und Toleranz einsetzt.

Weitere Infos zum Projekt und aktuelle Informationen unter www.keine-handbreit-wasser.com.